Bundestagswahl 2025: Die neue Bundesregierung und Online Casinos
Zuletzt aktualisiert von Daniel Roth am 27. März 2025

Im Jahr 2025 hat sich die politische Landschaft Deutschlands erheblich verändert. Die Christlich Demokratische Union (CDU) möchte zusammen mit der Sozialdemokratischen Partei (SPD) eine neue Regierung bilden. Desweiteren hat die Alternative für Deutschland (AfD) Einzug in den Bundestag erhalten.
- Die hieraus entstehenden Veränderungen könnten erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Branchen haben – insbesondere auf die Online Casinos.

CDU und ein wirtschaftsfreundlicher Kurswechsel
Eine CDU-geführte Regierung signalisiert einen wirtschaftsfreundlicheren Ansatz, was eine Lockerung der strengen Regulierungen im Online Glücksspielbereich zur Folge haben könnte. Die Online Casino-Betreiber haben seit Langem Reformen in Deutschland gefordert, insbesondere in den folgenden Bereichen:
- Einzahlungs- und Einsatzlimits: Die derzeitigen Einschränkungen gelten als zu restriktiv. Eine Anhebung dieser Limits könnte die Attraktivität für Spieler erhöhen und somit die Branche stärken.
- Steuerliche Anpassungen: Die bestehende Umsatzsteuer von 5,3% wird von vielen als ein Hindernis angesehen. Ein Wechsel zu einer gewinnorientierten Besteuerung – ähnlich wie in anderen europäischen Ländern – könnte Investitionen und Innovationen fördern. Zudem würde dies ein für Spieler attraktiveres Umfeld mit höheren Auszahlungsquoten bedeuten. Denn aktuell sind die Online Casino mit hoher mit Gewinnchance im Ausland ansässig.
- Bundesweite Legalisierung von Online-Tischspielen: Momentan sind nur Automatenspiele in ganz Deutschland für das Internet zugelassen. Dass Roulette, Blackjack und Konsorten nicht (in allen Bundesländern) konzessionsfähig sind, ist ein Nachteil gegenüber der internationalen Konkurrenz.
Im Moment ist das Angebot der deutschen Online Casinos für viele Spieler aufgrund der bestehenden Beschränkungen wenig attraktiv. Das stärkt nicht den lokalen Markt, sondern lässt sie zu Online Casinos ausweichen, die Lizenzen aus anderen Ländern wie Curacao haben und ein wesentlich liberaleres Angebot mit sich bringen.
Die CDU könnte ein Interesse daran haben, die deutsche Wirtschaft durch eine Auflockerung der bestehenden Regulierung zu fördern. Schließlich würden lokale Online Casinos hierdurch für Spieler wieder interessant werden, was wiederum mehr Geld in der Staatskasse bedeutet.
Die Rolle der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW)
Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) ist eine einflussreiche Lobbygruppe, die traditionell enge Verbindungen zur CDU hat. Ihre Anliegen und Forderungen dürften bei der neuen Regierung auf offene Ohren stoßen. Besonders am Herzen liegt der DAW die wachsende Bedrohung durch illegales Glücksspiel. Sie fordert eine effizientere Regulierung zur Bekämpfung dieser Problematik.
Was genau als illegal angesehen wird, ist diskussionswürdig. Laut EU-Gesetz sollten Spielern aus Deutschland auch Online Casinos zugänglich sein, die in einem anderen europäischen Land lizenziert sind. Wer zum Beispiel in einem MGA Casino (Malta) spielt, macht sich hiernach nicht strafbar.
Die DAW vertritt hingegen das Interesse der inländischen Lizenznehmern, weshalb ihre Ansicht von Illegalität wesentlich strenger ausfällt. Eine Kombination der zuvor genannten Auflockerungen mit härteren Maßnahmen gegen ausländische Glücksspielanbieter könnte eine mögliche Option sein. Das bringt uns zum nächsten Punkt.
Härteres Vorgehen gegen illegale Glücksspielseiten
Es wird deshalb spekuliert, dass die CDU-geführte Regierung Maßnahmen gegen Online Casinos ohne deutsche Lizenz verschärfen könnte. Mitunter könnten diese wie folgt aussehen:
- Zahlungssperren: Finanztransaktionen zu und von nicht in Deutschland lizenzierten Glücksspielplattformen könnten blockiert werden.
- Geo-Blocking: Technologische Maßnahmen könnten implementiert werden, um den Zugang zu internationalen Online Casinos aus Deutschland zu verhindern.
Sollten die strengen Vorgaben für deutsche Casinos nicht liberalisiert worden sein, könnte dieser Schritt zur Folge haben, dass Krypto-freundliche Anbieter und VPN Casinos für deutsche Spieler attraktiver werden. Sie bieten Möglichkeiten zur Umgehung dieser Einschränkungen, ohne die Anonymität der Spieler zu gefährden.

Das Ausscheiden der FDP hat Konsequenzen
Die Freie Demokratische Partei (FDP), die sich in der Vergangenheit für eine regulierte Online Glücksspielbranche einsetzte, ist nicht mehr Teil der Regierung. Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki war eine Schlüsselfigur bei der Einführung der ersten Online Glücksspielregulierungen in Deutschland.
Mit dem Ausscheiden der FDP könnte sich somit die Richtung der zukünftigen Regulierung ändern oder verlangsamen. Zudem ist der CDU der Weg geöffnet, die bereits genannten Maßnahmen zu ergreifen und Ideen bezüglich der Stärkung der lokalen Wirtschaft umzusetzen.
Dass sich eine Auflockerung der strikten Lizenzvorgaben anbahnt, ist bereits jetzt zu erkennen. Einige Bundesländer haben neue Regelungen für Online Casino Spiele verabschiedet:
- Baden-Württemberg lässt seit Februar 2025 das virtuelle Angebot von Blackjack- und Roulette-Spielen zu und ist dadurch das dritte Bundesland, das Online Tischspiele erlaubt.
- Die beiden weiteren Bundesländer, die Tischspiele im Online Casino bereits zulassen, sind Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.
Diese Entwicklungen könnten wegweisend für eine bundesweite Liberalisierung sein.
Kritik an Glücksspielsucht-Studien
Auch die Methodik von Glücksspielstudien steht in der Kritik. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Simone Borchardt äußerte Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Objektivität aktueller Erhebungen. Eine präzisere Datenerhebung könnte in Zukunft eine entscheidendere Rolle in der politischen Entscheidungsfindung spielen.
Die AfD äußerte sich bereits in der Vergangenheit zum illegalen Glücksspiel und dessen Konsequenzen in Hinblick auf die Spielsucht. So forderte Olaf Kießling die Regulierung statt Bürokratisierung des Glücksspiels, wobei die Spielsuchtgefahr nicht außer Acht gelassen werden sollte. Was die bestehenden Maßnahmen zum Spielerschutz (wie etwa die 5 Sekunden Regel) angeht, können wir davon ausgehen, dass diese nicht abgeschafft werden.
Fazit: Es wird Änderungen geben
Die Regierungsübernahme der CDU im Jahr 2025 könnte bedeutende Veränderungen für die deutsche Online Glücksspielbranche mit sich bringen. Während einige Hoffnung auf Deregulierung und wirtschaftsfreundliche Anpassungen haben, könnten gleichzeitig strengere Maßnahmen gegen ausländische Betreiber ergriffen werden. Die kommenden Jahre werden zeigen, in welche Richtung sich die deutsche Glücksspielpolitik tatsächlich entwickelt.