Für den Super Frutta Trick braucht man ein zweites Spiel, das auf demselben Gerät läuft. Dieses andere Spiel muss man zuerst öffnen, es heißt Hidden Lands. Mit Früchten hat dieser Slot nichts zu tun, auch gibt es dort ein Scatter-Symbol, das bei mindestens dreifachem Erscheinen Freispiele auslöst. Es handelt sich dabei um ein Lenkrad bzw. das Steuerrad eines Schiffs.
- Drei dieser Scatter-Symbole wollen wir gar nicht treffen. An den Freispielen haben wir nämlich kein Interesse.
- Was man braucht, sind genau zwei Scatter.
- Dann bekommen wir das Doppelte unseres Grundeinsatzes ausgezahlt. Anschließend folgt der nächste Schritt.
Wir verlassen das Spiel Hidden Lands und öffnen Super Frutta am selben Automaten. Der Clou an der Sache ist: Der Scatter-Gewinn von Hidden Lands setzt sich nun beim neuen Spiel fort – obwohl es dort gar keine Scatter gibt.
- Im Klartext heißt das zum Beispiel: Wir spielen mit einem Euro Einsatz an Hidden Lands.
- Mit zwei Scattern beträgt die Auszahlung 2 Euro.
- Dann spielen wir Super Frutta mit 0,50 Euro Einsatz und haben in jeder Runde zwei Euro Gewinn.
- Wenn wir den Einsatz abziehen, haben wir in jeder Runde mindestens 1,50 Euro Profit.
- Die regulären Gewinne am Früchte-Slot kommen noch dazu.
So kann man in kürzester Zeit hunderte an Euro einsacken und dieses Spielchen natürlich jeden Tag wiederholen.
Ist es legal, einen Systemfehler auszunutzen?
Wir wissen nicht, wie dieser Cheat entstanden ist. Hat ein Programmierer aus Versehen einen folgenschweren Fehler begangen? Oder hat tatsächlich jemand als Inside Job diesen Bug mit voller Absicht platziert, um sich dann selbst am Spielautomaten daran zu bereichern? Denkbar wäre natürlich auch, dass dies zum Testen gedacht war. Später haben die Programmierer schlicht vergessen, diesen wieder rauszunehmen? Wenn wir jedoch spekulieren und annehmen, dass es Absicht war, dann handelt es sich dabei um ein Meisterstück intelligenter Kriminalität.
- Und das ist der Punkt: Wenn man diesen Fehler mit Absicht programmiert und später ausnutzt, dann begeht man ein Verbrechen.
- Daran besteht kein Zweifel: Manipulation, Betrug und Diebstahl sind Begriffe, die selbst einem juristisch Ungeschulten dabei in den Sinn kommen.
Schwieriger gestaltet sich die rechtliche Beurteilung, wenn man diesen Vorteil als ganz normaler Spieler ausnutzt. Schließlich kann es genauso gut passieren, dass man von diesem Systemfehler ganz aus Versehen profitiert, vielleicht sogar, ohne es zu bemerken. Auf jeden Fall kann man es doch nicht dem Spieler anlasten, wenn ein Spiel nun mal so programmiert ist. Da kann der Zocker doch nichts für.
- Man könnte aber auch in die entgegengesetzte Richtung argumentieren: Als Spieler wisse man ganz genau, dass die Auszahlung so nicht richtig ist.
- Wenn man sich wiederholt gezielt mit dieser Strategie an den Automaten setzt, dann könnte man zumindest diskutieren, ob man damit das Gesetz bricht.
- Wir sind jedoch keine Rechtsanwälte und wollen und können hier auch überhaupt nichts sachliches zur Einschätzung beitragen.
Präzedenzfälle gibt es aber zumindest im deutschsprachigen Raum nicht. In den USA hingegen gab es einen ähnlichen Systemfehler an einem Video-Poker-Automaten, der von zwei gewieften Spielern ausgenutzt wurde. Diese wurden allerdings verknackt.
- Zurück nach Europa: Der berühmte Kesselgucker Christian Kaisan zum Beispiel bekam überall Hausverbot, wurde aber nie angeklagt.
- Auch die Profiteure des Super Frutta-Systemfehlers wurden nach unserem Kenntnisstand nie strafrechtlich verfolgt.