Ob Spielbank, Spielhalle oder Online Casino: Das Zocken soll vor allem Spaß machen und ein netter Zeitvertreib sein. Es ist aber unbestreitbar auch Geld im Spiel, auf beiden Seiten: Entweder gewinnt das Casino oder der Spieler. Wenn man als Spieler einen Gewinn abräumt, dann möchte man ihn schnell mit nach Hause nehmen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss man dann sein Spielerkonto verifizieren, oder auf Deutsch gesagt: bestimmte Dokumentnachweise einsenden.
Vor 10 Jahren kam uns das noch ein bisschen spanisch vor, inzwischen wissen wir: Das ist eine ganz normale Prozedur, bei der man sich nichts weiter denken muss.
Nervig ist es dennoch, zudem kann es die Auszahlung unseres Geldes verzögern. Was aber sind die Gründe dafür, dass wir diese Nachweise überhaupt erbringen müssen? Wenn wir in einem Online-Shop eine Packung Smarties kaufen, ist dieses Tohuwabohu schließlich auch nicht erforderlich.
Regulierung und KYC
Zunächst einmal ist es so, dass gar nicht die Online Casinos entscheiden, diese Dokumente anzufordern. Wäre zum Beispiel ein Anbieter mit der EU-Lizenz der MGA ein Casino ohne Verifizierung des Spielerkontos, dann wären sie ihre Zulassung wohl schnell los.
- Die Auflagen der Regulierungsbehörde schreiben vor, dass die Dokumentnachweise der Spieler angefordert werden müssen –
- das gilt nicht nur bei Online Casinos mit deutscher Lizenz.
- Dabei handelt es sich um Stichproben nach der Kontoerstellung sowie zwingend für alle Spieler, wenn sie mehr als 2200 Euro auszahlen.
Die Anbieter sind aber bereits unter diesem Auszahlungswert dazu verpflichtet, bestimmte Stichproben anzufordern.
Bonusmissbrauch
Ein wichtiges Eigeninteresse der Glücksspiel-Webseiten liegt im Schutz vor Bonusmissbrauch. Im Klartext bedeutet das: Sie wollen verhindern, dass ein Spieler zweimal (oder auch noch öfter) vom Willkommensbonus Gebrauch macht.
- Tatsächlich lassen sich einige User einen Trick einfallen.
- Um einen Bonus erneut mitzunehmen, nutzen sie die persönlichen Angaben ihrer Mutter, ihres Partners oder einer anderen nahestehenden Person.
- Im Darknet kann man sich auch weitere Identitäten (teilweise mitsamt gefälschten Dokumenten) kaufen.
- Die Anbieter wollen aber verhindern, dass sich ein User einen zweiten Account erstellt.
Dabei wäre dieses Brechen der Regeln gar nicht nötig. Zuverlässige Casinos mit Willkommensbonus gibt es nämlich fast wie Sand am Meer, so dass man immer zum nächsten Anbieter weiter wechseln kann – siehe Liste oben.
Verantwortungsvolles Spielen und Selbstsperre
Dass es kein zweites Spielerkonto geben darf, hat freilich noch einen weiteren Grund: Das verantwortungsvolle Spielen. So kann es natürlich sein, dass man sich vom Spielen gesperrt hat oder bestimmte Limits für Verlust und Einzahlung eingestellt hat. So gibt es Anbieter mit und Casinos ohne OASIS (dem zentralen Sperrsystem. Und bei manchen Casinos darf man ja ohnehin nur noch bis zu 1000 Euro pro Monat einzahlen.
- Die Online Casinos wollen und müssen natürlich verhindern, dass diese Einschränkungen umgangen werden.
- Auch aus diesem Grund ist das Einsenden von Dokumentnachweisen erforderlich.
- Ein Casino ohne Dokumente und Verifizierung baut auf die Verzweiflung von Spielsüchtigen, die sich schon überall gesperrt haben und nun doch wieder Zocken möchten.
Jugendschutz & Altersprüfung im Online Casino
Ein weiterer Grund für das Prüfen der Identität liegt auf der Hand: Glücksspiel ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren im Internet streng verboten.
- Um ihren Pflichten im Bereich Jugendschutz nachzukommen,
- muss das Alter vom Casino per Identitätsnachweis verifiziert werden.
Verhinderung von Geldwäsche
Zusätzlich dienen diese Maßnahmen mit Dokumentnachweisen zum Schutz vor organisierter Kriminalität. Geldwäsche ist im Internet ein großes Thema, das gilt auch beim Online-Glücksspiel. Durch die De-Anonymisierung soll das Waschen von illegal erbeutetem Geld erschwert werden.
Verzögerung der Auszahlung?
Manchmal stellen uns unsere Leser und persönliche Bekannte noch eine weitere Frage: Möchten die Online Casinos mit der Kontoverifizierung die Auszahlung von Gewinnen verzögern?
- Die Antwort darauf lautet: Eigentlich nicht, aber zu 100% Prozent weiß man es im Einzelfall nicht.
- Die Anbieter müssen die Gewinne so schnell freigeben und auszahlen, wie sie können.
- Wenn sie das Senden des Guthabens absichtlich verzögern, dann spielen sie mit dem Feuer:
- Wenn das rauskommt, dann bekommen sie mindestens ordentlich Mecker und eine Geldstrafe von der Aufsichtsbehörde.
Man kann aber schon manchmal das Gefühl haben, dass sich die Damen und Herren unnötig viel Zeit lassen oder übermäßig pingelig sind. Ob das Unfähigkeit oder Absicht ist, das kann man im Einzelfall schwer voneinander trennen.
Bei sehr hohen Gewinnen spekulieren manche Anbieter darauf, dass der Spieler einen Auszahlungsantrag abbricht und das Geld doch noch verzockt. Einen speziellen Ratgeber für hohe Casinogewinne haben wir hier erstellt.